„Ein Krippenspiel zu viel“

Advents-Theaterstück 2018

Der Christliche Verein Junger Menschen Berchtesgadener Land e.V. (kurz: CVJM BGL e.V.) veranstaltete am ersten Adventssonntag seine alljährliche Adventsfeier mit dem Musical „Ein Krippenspiel zu viel“.

Über 180 Besucher erlebten im Rathaussaal Freilassing ein ansprechendes Adventsmusical mit anschließendem gemütlichem Beisammensein bei Bosna, Lebkuchen und Punsch auf dem Rathausplatz. Am CVJM-Basar wurden kleine Weihnachtsgeschenke und Mitbringsel verkauft. Der Erlös kam der Kinder- und Jugendarbeit des Vereins zugute.

Das Musical begann mit der gespielten „Generalprobe“ der Jungscharkinder, die ein klassisches Krippenstück einstudierten. Angeleitet von Hildegard, einer übereifrigen und peniblen Spielleiterin, wollte jedoch nichts gelingen. Viele Kinder konnten den Text nicht, einige fehlten gar ganz, andere verstanden das Geschehen nicht und der wichtige Verkündigungsengel musste krankheitsbedingt die Probe abbrechen.

Nebenbei bereiteten auch noch einige Jugendliche ihr Schattenspiel für die spätere Aufführung vor und machten das Probenchaos perfekt. Besonders genervt davon war Hildegard, für die dieses zweite Stück sowieso „ein Krippenspiel zu viel“ war. Die Jugendlichen legten jedoch Wert darauf, dass es darin um viel mehr als die Krippe gehe.

Verzweifelt suchte die Leiterin nun einen Ersatz für den Verkündigungsengel, um ihre Aufführung noch zu retten, und überredete kurzerhand einen der Jugendlichen, einzuspringen. Dann begann die „eigentliche Aufführung“, die natürlich bereits mitten im Stück begann. Passend zur Handlung führten die Kindergartenkinder der Minijungschar „Kolibris“ einen Tanz mit leuchtenden Papiersternen auf und die Kinder der „Smarties“ performten zur Livemusik der Band ein Adventslied.

Doch auch diesmal gab es im Krippenspiel wieder Textprobleme und der neue Verkündigungsengel kannte zwar den Inhalt des Stücks, gab diesen aber völlig frei und nicht wie gewünscht in Reimform wieder. Dies verwirrte die anderen Kinder so sehr, dass ein großes Durcheinander entstand. Hildegard war am Ende ihrer Nerven und brach schließlich ganz zusammen, als auch noch der Strom ausfiel, und ihr „großes Finale an der Krippe“ vollends ruiniert war.

Kurzerhand sprangen die Jugendlichen ein und führten ihr Schattenspiel auf, das ebenfalls von der Krippe handelte, aber in beeindruckender Art und Weise die Geschichte des „kleinen Jesukindleins“ weitererzählte. Geschickt wurde die ganze Lebensgeschichte nur mit Schatten dargestellt und die Bedeutung des Sterbens von Jesus am Kreuz und seiner Auferstehung erklärt. So erfuhren die Zuschauer, dass Gott aus Liebe zu den Menschen seinen einzigen Sohn als Licht in die dunkle, sündige Welt sandte. Er sei gerade für die Sünder auf die Erde gekommen, um diese in Liebe anzunehmen und sich an ihrer Stelle am Kreuz zu opfern. Durch seine Auferstehung und den damit verbundenen Sieg über Tod und Sünde wäre nun allen Menschen, die an ihn glauben, der Weg zu Gott frei und diese könnten ewiges Leben erlangen.

Die Bilder bewegten nicht nur die Zuschauer, sondern auch die Hauptperson Hildegard so sehr, dass sie ihre eigenen Ansprüche vergaß und erkannte, dass es an Weihnachten um mehr geht, als nur um die Krippe. Am Schluss kam sie selbst zum Kreuz auf der Bühne und erkannte zum ersten Mal richtig, wer Jesus wirklich ist. Sie wusste nun, dass sie von Gott geliebt und angenommen war und erkannte, dass das Schattenspiel keineswegs ein Krippenspiel zu viel gewesen war. So dankte sie am Ende auch der Jugendgruppe, und nach einem fröhlichen „Feliz Navidad“, gemeinsam mit allen Zuschauern, ging man dann zum gemütlichen Teil der Veranstaltung über.